Landschaftsfotografie-Tipp: Licht
Das perfekte Licht: Blaue Stunde oder Goldene Stunde
Für das perfekte Licht in der Landschaftsfotografie empfehle ich meine «Drei-Stunden-Regel». Für mich sind es drei Stunden am Vormittag und drei Stunden am Abend, bei denen das Licht optimal ist.
Ich mag die Stunden kurz vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, wenn die Farben des Himmels sanft ineinanderfließen und das Licht in seiner weichsten, indirekten Form leuchtet. Diese Zeit des Übergangs zwischen Tag und Nacht schafft eine einzigartige, stimmungsvolle Atmosphäre und verleiht der Landschaft ein besonderes, fast magisches Flair.
Ich mache aus einer Stunde zwei: Ich fotografiere oft zwei Stunden nach Sonnenaufgang oder zwei Stunden vor Sonnenuntergang. Das Licht ist dann besonders warm und die Sonne steht tief, was den Landschaften eine schöne, goldene Tönung verleiht und lange Schatten erzeugt, die Tiefe und Textur ins Bild bringen.
In der Fotografie ist das Licht entscheidend für die Stimmung eines Bildes. Besonders ansprechend finde ich Streif- oder Gegenlicht. Überlege dir bei der Planung, ob du mit der Lichtrichtung arbeiten oder das Gegenlicht nutzen möchtest.
Je nach Standort kann entweder der Vormittag oder der Abend besser geeignet sein, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Am schönsten ist es, das Matterhorn am Riffelsee bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Dann erwischst du die ersten Sonnenstrahlen, die den Gipfel in ein beeindruckendes, rotes Licht tauchen. Das sanfte und warme Licht beleuchtet das Matterhorn auf besonders dramatische Weise. Früh am Morgen sind auch weniger Menschen unterwegs, sodass du ungestört fotografieren und die Ruhe der Umgebung genießen kannst.
An unserem Workshop kommen wir in den Genuss einer Sonnenaufgangs-Fahrt. Es ist noch dunkel, wenn du dich in Zermatt mit der Gornergrat Bahn auf den Weg machst. Auf der Fahrt bis zur Station Rotenboden beginnt es allmählich zu dämmern. Bei der Fahrt schalten wir das Licht im Zug aus: So kannst du die Berglandschaft hoch über Zermatt beim Erwachen noch besser beobachten. Von der Station Rotenboden wandern wir wenige Minuten zum Riffelsee und einem kleineren See etwas unterhalb, wo wir atemberaubende Fotos machen.
Auch der Abend hat seinen Reiz, besonders im starken Gegenlicht. Allerdings bringt er auch fototechnische und meteorologische Herausforderungen mit sich. Besonders im Sommer bilden sich am Nachmittag oft Quellwolken, die am Gipfel hängen bleiben. Dies kann faszinierende, dramatische Aufnahmen ermöglichen, aber auch frustrierend werden, wenn die Wolken den Gipfel vollständig verdecken und das Matterhorn nicht mehr sichtbar ist.