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Bildstabilisierung bei Tag- und Nachtaufnahmen

Scharfe Bildergebnisse bei langen Belichtungszeiten

Lesedauer ca. 3 Minuten
Hilfreich?

Die IS-Bildstabilisatoren der Canon Objektive bieten viele Optionen. Welche Einstellung ist für dein Motiv die passende? In diesem Tipp findest du die Antworten.


Die Abkürzung IS steht für „Image Stabilizer“. Die optische Bildstabilisierung kompensiert bei den Canon Objektiven der EF, EF-S und R Serie mögliche Verwacklungen und erlaubt so längere Verschlusszeiten. Das Fotografieren wird so auch bei schwachem Umgebungslicht ohne Stativ und Blitz möglich.

So arbeiten die IS-Systeme

Kreiselsensoren (Gyro-Sensoren) ermitteln den Grad und die Geschwindigkeit der horizontalen beziehungsweise vertikalen Verwacklung. Diese Daten werden analysiert und an die Steuerungseinheit des Bildstabilisators weitergegeben. Die Einheit bewegt dann eine Linsengruppe entgegen der Verwacklungsrichtung, sodass der Strahlengang des Objektivs in der Bildebene fokussiert und das Bild scharf erfasst wird.
 
Bei der ersten Generation von Canon Objektiven mit Bildstabilisator stand in erster Linie die Verwendung bei Freihandaufnahmen im Mittelpunkt. Wird ein Stativ eingesetzt, musste der Bildstabilisator manuell abgeschaltet werden. Ab der zweiten Generation ist dies nicht mehr nötig: Die Objektive erkennen, wann ein Stativ verwendet wird, und dementsprechend automatisch ab. Wie die erste Generation kompensieren sie ein bis zwei Blendenstufen. Bei den Stabilisatoren der dritten Generation sind sogar bis zu vier Stufen längere Belichtungen möglich.


Modus 1, 2 oder 3

Bei einigen IS-Objektiven geht um mehr als nur den Bildstabilisator ein- bzw. auszuschalten. Zwei oder sogar drei Betriebs-Modi stehen dir zur Verfügung. In Modus 1 korrigiert der IS vertikale und horizontale Verwackler. In Modus 2 erlaubt er das Mitziehen von Bewegungen in der Horizontalen. So kann beispielsweise bei Sport- und Action-Aufnahmen Bewegungsunschärfe als kreativer Faktor mit ins Bild gebracht werden. Bei einigen Objektiven kannst du noch eine dritte Einstellung, Modus 3, wählen. Diese arbeitet wie Modus 2, stabilisiert – aber nur während der Aufnahme und nicht schon beim Blick durch den Sucher. Das bringt den Vorteil eines geringeren Stromverbrauchs mit sich. Denn die Verwendung des Bildstabilisators kostet Energie, die sich das Objektiv aus dem Kamera-Akku holt.


Hybrid IS

Der Hybrid IS kompensiert zusätzlich die Verwacklungsunschärfe bei Schwenkbewegungen und auch bei Verschiebungen der Kamera. Letzteres, also die Verwacklung durch parallele Verschiebebewegungen zum Hauptmotiv, entstehen vor allem in der Makrofotografie. Gleich zwei Sensoren kommen bei der neuen Hybrid-IS-Technologie zum Einsatz: ein sogenannter Winkelgeschwindigkeits- und ein Beschleunigungssensor.

Der Winkelgeschwindigkeitssensor wurde auch schon bei den bisherigen Verfahren zur Bildstabilisierung genutzt, er erfasst Schwenk- und erkennt Mitziehbewegungen. Der Beschleunigungssensor ermöglicht die Erkennung von Kameraverwacklungen, die durch Verschieben der Kamera hervorgerufen werden. Darüber hinaus nutzt der Hybrid-Bildstabilisator einen neuen Algorithmus, der die Messwerte beider Sensoren berücksichtigt und die Linsen im Objektiv so verschiebt, dass beide Arten von Verwacklungsunschärfe deutlich minimiert werden.

Das erste Objektiv mit der neuen Hybrid-IS-Technologie ist das EF 100mm 1:2,8L Makro IS USM.

Damit setzte Canon nach der Entwicklung des EF 75–300mm 1:4–5,6 IS USM, dem weltweit ersten Wechselobjektiv für Spiegelreflexkameras mit einem optischen Bildstabilisator im Jahre 1995, einen weiteren technologischen Meilenstein in Sachen Bildstabilisierung.


Koordinierte Bildstabilisierung mit EOS R5 und EOS R6

Die EOS Modelle R5 und R6 sind die ersten EOS Kamera mit einer kamerainternen 5-Achsen-Bildstabilisierung, die auch dann einen Schutz vor Verwacklung bieten, wenn ein Objektiv ohne integrierte IS-Bildstabilisierung verwendet wird. Bei einigen Objektiven kompensiert das System bis zu acht Stufen. Verwendest du an der EOS R5 ein RF-Objektiv mit einem kompatiblen Bildstabilisator, bilden die beiden Stabilisierungssysteme gemeinsam ein koordiniertes Bildstabilisierungssystem, um Verwackler besser auszugleichen.

Schau dir jetzt den Hack zum koordinierten Bildstabilisator mit der EOS R5 und EOS R6 an

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