In diesen Videos der Objektivvergleich-Videoreihe stellt Guido Krebs, Leiter Technisches Marketing bei Canon Deutschland, die beliebtesten und besten Festbrennweiten der EF-Objektive den jeweiligen RF-Objektiven gegenüber, beschreibt die Vorteile und Unterschiede und klärt die Fragen: Lohnt sich der Umstieg auf die RF-Objektive, die speziell für das EOS R System entwickelt wurden? Welche Vorteile bringen sie im Vergleich zu EF-Objektiven, die man mittels Adapter an EOS R Systemkameras benutzen kann?
- RF 16mm vs. EF 14mm
- RF 24mm vs. EF 24mm
- RF 28mm vs. EF 28mm
- RF 35mm vs. EF 35mm
- RF 50mm F1.2 vs. EF 50mm F1.2
- RF 50mm F1.8 vs. EF 50mm F1.8
- RF 85mm F2 vs. EF 85mm F1.8
- RF 85mm F1.2 vs. EF 85mm F1.2 und EF 85mm F1.4
- RF 100mm F2.8 vs. EF 100mm F2.8
- RF 135mm F1.8 vs. EF 135mm F2
- RF 800mm F5.6 vs. EF 800mm F5.6
Guido erläutert die konstruktiven Unterschiede zwischen dem aktuellen RF 16mm für EOS R Kameras und dem EF 14mm mit der großen Frontlinse, das für EOS DSLR-Kameras entwickelt wurde. Trotz des riesigen Preisunterschieds von rund 2.000 Euro, braucht sich das RF 16mm nicht zu verstecken. Es zeigt schon bei Offenblende eine höhere Bildqualität als das wesentlich teurere 14mm L-Serie-Objektiv. Guido empfiehlt das RF 16mm F2.8 STM für alle Fotografinnen und Fotografen, die mit leichtem Gepäck qualitativ beeindruckende Landschaften, City Scapes und Street fotografieren möchten.
Das RF-Objektiv bietet eine höhere Lichtstärke für mehr kreative Optionen mit selektiver Schärfe und in Lowlight-Situationen. Zudem ist die Abbildungsqualität des RF 24mm vor allem am Bildrand deutlich besser als beim der älteren EF-Objektiv, das für EOS DSLR Kameras entwickelt wurde. Beide Objektive verfügen über eine optischen Bildstabilisierung, jedoch ist das optische Image-Stabilizer-System des RF-Objektivs leistungsfähiger. Zudem erlaubt das RF 24mm einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:2, was echte Makroaufnahmen ermöglicht. Unterm Strich überzeugt das RF 24 mm F1.8 IS STM mit einer besseren Bildqualität und einem attraktiveren Ausstattungspaket für erweiterte kreative Möglichkeiten.
Das RF-Objektiv ist im schlanken Pancake-Design konstruiert und daher wesentlich kompakter als das EF-Objektiv, das noch für EOS DSLR Kameras entwickelt wurde. Das RF 28mm F2.8 STM bietet trotz seiner kompakten Abmessungen eine vergleichbar hohe Abbildungsqualität wie das L-Serie Zooms RF 28-70mm F2 L IS USM. Dafür sorgt neueste Linsentechnologie mit 8 Linsen, die in 6 Gruppen im Objektiv angeordnet sind sowie die rechteckige Ausführung der kameraseitigen Linsen. Die kompromisslose Abbildungsleistung macht das kleine und leichte Pancake-Objektivs zur idealen Wahl für die Street-Fotografie oder die Reisefotografie mit leichtem Gepäck.
Das speziell für die spiegellosen EOS R Systemkameras konstruierte Objektiv bietet gegenüber dem EF-Objektiv zahlreiche Vorteile. Es ist kompakter und leichter und hat eine um 1/3 Blende höhere Lichtstärke. Der optische Bildstabilisator des RF 35mm bietet zudem mehr Reserven gegen Verwacklungsunschärfen, es kompensiert 5 Blendenstufen. In Kombination mit der internen Stabilisierung (IBIS) der EOS R Kameras sind es sogar 7 Stufen. Der optische Bildstabilisator des EF 35mm schafft im Vergleich nur 4 Blendenstufen. Für die Praxis ist die Makrofunktion des RF 35mm besonders relevant. Das Objektiv ermöglicht einen Abbildungsmaßstab von 1:2 für beeindruckende Nahaufnahmen. Das RF 35mm F1.8 MACRO IS STM ist ein ideales Allroundobjektiv, das seine Stärken unter anderem bei Food-Fotos, Portraits und Nahaufnahmen ausspielt.
Hier stehen sich zwei Festbrennweiten der L-Serie gegenüber, die eine hohe Lichtstärke ein großartiges Bokeh bieten. Das RF 50mm ist kompromisslos auf Abbildungsleistung getrimmt. Dafür sorgt die aufwändige optische Konstruktion mit 16 Linsen, die in 10 Gruppen angeordnet sind. Die für spiegellose EOS R Systemkameras optimierte Konstruktion des RF 50mm erlaubt es, die hinteren Linsen näher am Sensor zu platzieren. Das EF 50mm ist mit 8 Linsen in 6 Gruppen einfacher konstruiert. Der Vorteil des RF-Objektivs liegt darin, dass schon bei Blende 1.2 eine exzellente Abbildungsqualität erreicht wird, die man beim EF-Objektiv erst durch Abblenden erzielt. An einer EOS R Kamera mit interne Bildstabilisierung (IBIS) kompensiert das RF 50mm sieben Blendenstufen. Die Naheinstellgrenze von 40 cm erlaubt es, beispielsweise bei Portrait- oder Foodfotos näher heranzugehen.
Beide Objektive sind etwa gleich groß und leicht, allerdings muss man beim EF 50mm die Größe des Adapters hinzurechnen, um es an einer EOS R Kamera zu verwenden. Das RF 50mm bietet zudem eine höhere Abbildungsqualität. Ein asphärisches Linsenelement sorgt für eine bessere Abbildungsleistung im mittleren Entfernungsbereich. Ein weiterer Vorteil des RF-Objektivs ist der kürzere Nahaufnahmeabstand von 30 cm. Mit dem Abbildungsmaßstab von 1:4 kann eine Postkarte formatfüllend fotografiert werden. In Kombination mit dem IBIS einer EOS R Kamera wird eine Bildstabilisierung von 7 Stufen erreicht.
Beide Objektive mit Brennweite 85mm werden häufig für Portraitfotos genutzt. Das EF 85mm ist im Vergleich zum RF 85 F2 um eine Drittelblendenstufe lichtstärker. Dafür punktet das RF 85mm mit einer besseren Abbildungsleistung bei Offenblende. Es bietet außerdem einen Abbildungsmaßstab 1:2 für Makroaufnahmen z. B. für Food- und Nahaufnahmen. Dem EF-Objektiv fehlt zudem die optische Bildstabilisierung. Das RF 85mm F2 MACRO IS STM kompensiert 5 Blendenstufen, an einer EOS R Systemkamera mit IBIS sind es sogar 8 Stufen. Bei Videoaufnahmen ermöglicht der STM-Schrittmotor des RF-Objektivs eine gleichmäßigere Fokussierung als der USM-Antrieb des EF-Objektivs. Insgesamt ist das RF 85mm F2 MACRO IS STM flexibler einsetzbar als die ältere EF-Version.
Das RF 85mm F1.2 L USM wurde kompromisslos für höchste Bildqualität entwickelt. Es bietet im Vergleich zum EF 85mm F1.2 L USM auch bei Offenblende eine bessere Abbildungsleistung als die EF-Version im abgeblendeten Zustand. Das RF-Objektiv hat über den gesamten Blendenbereich eine sehr hohe Abbildungsqualität. Das dritte Objektiv im Vergleich, das EF 85mm F1.4 L IS USM, bietet im Vergleich zum RF 85mm F1.2 L USM eine optische Bildstabilisierung von vier Stufen. Das RF-Objektiv erreicht im Zusammenspiel mit einer EOS R Systemkamera mit IBIS allerdings sogar 8 Stufen. Zudem ist es bei Offenblende noch einen Tick schärfer als das ebenfalls sehr gute EF-Objektiv.
Abgeblendet bieten alle drei Objektive eine hervorragende Abbildungsleistung. Die qualitativen Unterschiede werden vor allem bei Offenblende sichtbar. Hier bietet das RF 100mm eine bessere Bildqualität, vor allem im Randbereich fällt das EF 100mm F2.8 USM gegenüber den L-Objektiven ab. Die EF-Version der L-Serie bietet eine optische Bildstabilisierung mit 4 Stufen, während das RF 100mm Makroobjektiv 5,5 Stufen beherrscht. Wenn das Objektiv an einer EOS R Kamera mit IBIS benützt wird, sind es sogar 8 Stufen. Der wesentliche Vorteil der RF-Version gegenüber den EF-Objektiven ist der größere Abbildungsmaßstab von 1,4:1 im Vergleich zu 1:1 bei den beiden EF-Versionen. So können Objekte überlebensgroß abgebildet werden. Ein Extra-Feature des RF 100mm F2.8 L MACRO IS USM ist der SA-Kontrollring. Dieser steuert bei Portrait- oder Makroaufnahmen die sphärische Aberration, um bei Portraits eine weichere Abbildung zu erzielen oder Makrofotos mit einer luftigen Bildanmutung.
Das aktuelle RF 135mm F1,8 L IS USM steht dem EF 135mm F2 L USM aus der EF-Objektivreihe gegenüber. Dass man Gutes noch besser machen kann, zeigt die RF-Version, die dem EF-Objektiv in allen Belangen überlegen ist: Das RF 135mm F1.8 L IS USM ist 1/3 Blendenstufe lichtstärker und bietet mehr kreativen Spielraum mit selektiver Schärfe. Es erzielt bereits bei Offenblende eine höhere Schärfe als das EF 135mm, wenn es abgeblendet ist. Zudem verfügt das RF 135mm über einen integrierten optischen Bildstabilisator, der Verwacklungsunschärfen bis zu 5,5 Blendenstufen ausgleicht, im Zusammenspiel mit dem IBIS der EOS R Systemkameras sind es sogar 8 Stufen. Beim EF 135mm fehlt eine interne Bildstabilisierung. Der kürzeste Aufnahmeabstand beträgt beim RF 135mm 70 Zentimeter, beim EF 135mm sind es 90 Zentimeter. Schließlich ist die RF-Version im Unterschied zum EF 135mm gegen das Eindringen von Staub- und Spritzwasser geschützt.
Hinsichtlich Abbildungsqualität und Autofokusgeschwindigkeit bewegen sich die beiden Superteleobjektive auf Augenhöhe. Der für die Praxis wesentliche Unterschied zwischen RF- und EF-Version ist der Gewichtsunterschied. Dieser ist für die Vogel- und Wildlife-Fotografie besonders relevant, da die Ausrüstung häufig draußen in der Natur transportiert wird. Das neue RF-Objektiv wiegt mit 3,1 Kilogramm satte 1600 Gramm weniger als die EF-Version, die mit dem Adapter 4,7 Kilogramm auf die Waage und auf die Schultern bringt. Grund für die Gewichtsersparnis ist eine optische Konstruktion, bei der sich mehr Linsen in der Mitte des Objektivs befinden. Neue Glassorten haben diese Konstruktion möglich gemacht. Neben der Gewichtsersparnis ist das RF 800mm F5,6 L IS USM besser ausbalanciert und nicht so kopflastig wie die EF-Version.